Ein „Schlesier“ in Spandau

Die Landsmannschaft Schlesien, Landesgruppe Berlin/Mark Brandenburg, hatte am 29.08.2009 zu einem Sommerfest im Burghof der Zitadelle zu Berlin-Spandau eingeladen. Viele Berliner und Brandenburger Schlesier waren gekommen, um unser Brauchtumsfest zu besuchen. Gleichzeitig hatten sie die Gelegenheit, eine der bedeutendsten Festungsanlagen des 16. Jahrhunderts in Europa zu besichtigen. Die Eröffnungsansprache hielt unser 1. Vorsitzender der Landsmannschaft Schlesien, Herr Wolfgang Liebehenschel. Er begrüßte die Honoratioren und alle Gäste herzlich. Danach kam er gleich zur Sache: 60 Jahre Landsmannschaft Schlesien am 28.2.2009, 300 Jahre Gnadenkirchen.

1921 gründete Dr. Höhel der „Verein heimattreuer Saganer“ in Groß-Berlin und 1926 Herr Arthur Albrecht den Verein „Heimattreuer Schlesier in Berlin e. V.“. In unserer Hauptstadt begenet uns auf Schritt und Tritt schlesische Kultur und Einflüsse. Ein paar willkürlich genannte Namen belegen das: Langhans, Architekt aus Landeshut (Brandenburger Tor); Borsig, Breslau; von Menzel, Breslau; Stubenrauch, Sagan (Teltowkanal); Prof. Engler, Sagan (Botaniker); Paul Löbe, Liegnitz (SPD-Politiker); von Holtei, Breslau („Suste nischt ock heem“). Die Namen ließen sich weiterführen! Unser kulturelles Erbe müssen wir wachhalten. Schlesien existiert auch heute noch in der Bundesrepublik Deutschland! In Görlitz an der Neiße mit der Schlesischen Oberlausitz (2.475 qkm) ruft es uns zu: Vergeßt uns nicht! Ihnen gilt besonders unser Schlesier-Lied, wir singen jetzt gemeinsam: „Kehr ich einst zur Heimat wieder …“ Da kann jeder nach Gefühl im Refrain Oderstrand, Neißestrand oder Boberstrand singen. Die Sächsische Landesregierung wird aufgerufen, für den Erhalt des Namens Schlesien in der Oberlausitz zu sorgen, die Schlesier sind ein dankbares Volk!

Liebe Heimatfreunde, zu einem Sommerfest gehört vor allem Freude. Nachdem die ernsteren Dinge angesprochen wurden, haben wir bei Kaffee, Tee und Kuchen den gemütlichen Teil begonnen: Es erschien aus dem Riesengebirge „Rübezahl“. Er zählte keine Rüben, sondern unsere Gäste. „Mecht ma sprecha, ich komme von weit her aus den Bergen, um euch zu begrüßen! Wo habt ihr denn die anderen Schlesier versteckt?“ Nachdem er einige lustige Geschichten erzählt hatte, kündigte er Hildegard Mildner, Striegau, und Wolfgang Liebehenschel, Görlitz, an. Beide brachten Lustiges und Besinnliches in schlesischer Mundart zu Gehör. Man musste gut aufpassen, aber der Applaus für beide war groß. Zwischen den Vorträgen sangen wir gemeinsam schlesische Lieder. Der Besuch zweier schlesisch-polnischer Marketenderinnen und eines niederschlesischen Eiermanns wurde sehr beachtet. Schlesische Trachten wurden vorgeführt und rundeten das Fest ab. Damit aber keiner verdursten sollte, gab es den „Schlesier“ von der Landskron-Brauerei Görlitz.

Zum Abschluss des Festes verabschiedeten sich Herr Liebehenschel und Frau Taube mit einem „Auf Wiedersehen!“

Joachim Rauch, Heimatgruppe Sagan-Sprottau e. V.

Eine Antwort to “Ein Schlesier in Spandau”


  1. […] läßt uns am Sommerfest 2009 in der Burghofschänke der Zitadelle Spandau teilheben. Lesen Sie mehr … Posted in 1 | Leave a Comment […]


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